Sie war schon immer schüchtern. Von einem kleinen Kaff im Jura reiste sie an, wollte was erleben. Zuhause war nie wirklich was los gewesen. Der Abend war schon spät und die erwünschten Erlebnisse blieben aus. Jedoch war sie darüber gar nicht so unglücklich, da sie ohnehin Angst vor Neuem hatte.
Und dann stand er vor ihr. Gross, kräftig. Er roch nach Tequila. Mexikaner? Seinem Akzent nach eher Franzose. Zusammen zogen sie los in die frühen Morgenstunden, doch es war noch dunkel, weil das Jahr sich schon seinem Ende neigte. Er brachte sie zum Glühen, sie ihn zum Sprudeln.
Leer und ausgetrocknet wachten sie auf. Der Boden kalt und nass. Es war taghell aber bewölkt. Eine fiese Brise liess die beiden frösteln. Sie lagen nebeneinander, doch konnten sich nicht warm geben. Wie versteinert verharrten sie. Die Wärme und Zuneigung der letzten Nacht war verschwunden, wort- und regungslos waren sie. Auch die aufregenden Erlebnisse schwanden, übrig blieb eine gähnende Leere.
Das Ende war nah, und jetzt sind sie fort.